Thomas Mann und der „Rotspon“

1947 – 2017:

Vor 70 Jahren beendete Thomas Mann im kalifornischen Exil seinen Roman Doktor Faustus und krönte damit sein literarisches Lebenswerk. Wir Pollinger Weinerer nahmen dieses Jubiläum zum Anlass, in den literarischen Werken dieses großen deutschen Dichters nach „Wein-Spuren“ zu suchen. Gottlob wurden wir bald fündig:

Thomas Manns Vormund, namens Krafft Tesdorp, ist in den „Buddenbrooks“ als „Weinhändler Kistenmaker“ benannt und firmierte als Weinlieferant des benachbarten Handelshauses der Familie Mann in der Lübecker Mengstraße. Ja, und eine Spezialität des Weinhändlers Kistenmaker waren (und sind) der „Lübecker Rotspon“, eine kräftige Cuvée französischer Rotweine, im Holzfass gelagert.

„Pollinger Rotspon“ zum 70. Jahrestag des Erscheinens von Thomas Manns „Doktor Faustus“

 

Was lag bzw. liegt für uns Pollinger Weinerer näher, als einen „Pollinger Rotspon“ für unser Pollinger Jubiläum zu kreieren. Natürlich im Holzfass gelagert, und in Flaschen abgefüllt. Der wesentliche Unterschied liegt im Ursprungsland. Der „Pollinger Rotspon“ stammt aus den Lagen des ehemals klösterlichen Weingutes in Meran, ausgebaut von unserer Meraner Kellerei. Das Ursprungsland der Rebe (Cabernet) ist dagegen Frankreich. Unser Rotspon besticht durch seine dichte Struktur. Mit seiner reichen Fruchtfülle erinnert er an schwarze Waldfrüchte und Gewürze. Der Weingenießer schätzt seinen „langen Abgang“.

Der Verkaufspreis für eine 0,75-L-Flasche mit dem Pollinger Sonderetikett beträgt 8,00 €

Eine Rarität, die Sie während unserer Verkaufszeiten (Samstag von 9 – 12.00 Uhr) im Pollinger Ratskeller erwerben können.

Ist nun der Wein ein Laster oder nicht?                                                                             Hört, was der Dichter (Th. Mann) dazu spricht:

„Man kann nicht Laster nennen, was Format hat. Das Laster hat niemals Format. Die Raffinements haben keines. Aber dem menschlichen Trachten nach Gefühl ist ja von Urzeiten her ein Hilfsmittel, ein Rausch- und Begeisterungsmittel an die Hand gegeben, das selbst zu den klassischen Lebensgaben gehört und den Charakter des Einfachen und Heiligen, also nicht des Lasterhaften trägt, ein Hilfsmittel von Format, wenn ich so sagen darf, der Wein also, ein göttliches Geschenk an die Menschen, wie schon die alten humanistischen Völker behaupteten, die philanthropische Erfindung eines Gottes, mit der sogar die Zivilisation zusammenhängt, erlauben Sie mir den Hinweis. Denn wir hören ja, dass Dank der Kunst, den Wein zu pflanzen und zu keltern, die Menschen aus dem Stande der Rohheit traten und Gesittung erlangten, und noch heute gelten die Völker, bei denen der Wein wächst, für gesitteter, oder halten sich dafür, als die weinlosen, die Kimerer, was sicher bemerkenswert ist. Denn es will sagen, dass Gesittung gar nicht Sache des Verstandes und wohlartikulierter Nüchternheit ist, sondern vielmehr mit der Begeisterung zu tun hat, und dem gelabten Gefühl.“

Ja, dann zum Wohl!
Euer Franz II